Motivationskiller Entscheidungsfindung

Motivationskiller Entscheidungsfindung:

5 einfache Tipps zur Umsetzung

Du bist ein Entscheidungs-Verweigerer oder scheust die Verantwortung beim Treffen einer Wahl? Dieses Verhalten ist für Demotivation gold richtig!

Im Durchschnitt treffen wir täglich etwa 20.000 Entscheidungen: Stehe ich heute auf? Was ziehe ich an? Bus oder Auto? Schnitzel oder Salat? – Warum, um Gottes Willen, trifft also genau meine Führungskraft keine einzige relevante Entscheidung? Vermutlich deshalb weil er/sie genau weiß, wie leicht dadurch Demotivation verbreitet werden kann.

 

Beim Thema Entscheidungen kann gleich mehrfach Demotivation verbreitet werden. Die folgenden, einfachen 5 Schritte führen in deinem Umfeld garantiert zu Demotivation:

 

1. Triff keine Entscheidungen!

Ein praktisches Beispiel, damit alle, die sich mit laschen Entscheidungen nicht auskennen, verstehen, was mit Entscheidungs-Vermeidung gemeint ist:

In der Jahresplanung wird ein Projekt fixiert, dass bereits seit einigen Jahren im Raum steht, jedoch noch nie konkret angegangen wurde. Nun hat der neue Abteilungsleiter (seit 3 Monaten im Unternehmen) das Thema aufgegriffen und zu seiner Agenda hinzugefügt. Jeder im Unternehmen würde bestätigen, wie wichtig das Projekt ist, aber jeder weiß auch, dass damit weitreichende Veränderungen (sowohl Prozesse wie auch Kultur betreffend) verbunden sind. Relevant wäre es also schon, aber mitmachen möchte keiner. Das weiß der arme Neue jedoch nicht. Er reicht einen Projektplan beim Geschäftsleiter ein und präsentiert diesen voller Energie. Der Geschäftsleiter hört sich in Ruhe alles an und greift anschließend in seiner Argumentation vor allem den Budgetplan an. Dieser sei unrealistisch und betriebswirtschaftlich unausgegoren. Der Abteilungsleiter erhält den Auftrag, diesen zu überarbeiten.

Ein paar Tage später hat der junge Abteilungsleiter wieder einen Termin beim Geschäftsleiter. Da ihm die vorherige Zurückweisung peinlich war, hat er für diesen Termin jede Menge Auswertungen, genaue Budgetpläne inkl. Prozess- und Opportunitätskosten vorbereitet. Dieses Mal stört den Geschäftsleiter jedoch der Zeitplan, da dieser aus seiner Sicht nicht durchführbar sei.

Ziemlich geknickt wartet der Abteilungsleiter einige Wochen auf den nächsten Termin. Bei diesem findet der Geschäftsleiter die Projektziele zu herausfordernd. Zu einem vierten Termin kommt es nicht mehr, weil der Abteilungsleiter ein E-Mail erhält, dass das Projekt aufgrund der fortgeschrittenen Zeit im Jahresplan keinen Platz mehr finden und es daher auf das nächste Jahr verschoben würde.

 

Der Hammer, oder? Die Demotivation des Abteilungsleiters kann man beinahe greifen. Man kann auch erahnen, welche Auswirkungen diese Erfahrungen auf künftige Projekte des Abteilungsleiters haben werden.

Natürlich hätte der Geschäftsleiter auch einfach sagen können, dass er derzeit dieses Projekt nicht umsetzen will, aber durch diese Methode muss er keine eindeutige Entscheidung treffen und dies auch nicht argumentieren – praktisch.

 

2. Triff alle Entscheidungen alleine!

Es gibt aber auch die andere Form der Entscheidungsfindung – den Einzel-Entscheider. Diese Person entscheidet meist blitzschnell, und ohne andere Personen mit einzubeziehen. Es ist ja erwiesen, dass spontane Bauchentscheidungen im Alltag meist eine bessere Qualität haben, jedoch mit dem großen Nachteil, dass komplexe Inhalte oft nicht ausreichend ergründet werden.

Vor allem Abteilungsleiter schätzen es, wenn sie selber keine Entscheidungen treffen dürfen/müssen, weil ihr findiger Boss alles besser weiß.

Besonders empfehlenswert ist es, diesen Demotivationsfaktor mit einem weiteren zu kombinieren:

 

3. Informiere deine Mitarbeiter nicht über getroffene Entscheidungen!

Triff einsame Entscheidungen UND informiere deine Mitarbeiter nicht darüber. Die werden es schon irgendwie und irgendwann merken. Dadurch ist die Entscheidung dann oft schon (teil)umgesetzt und kann nicht mehr geändert werden. Du ersparst dir im Vorfeld viele lästige Diskussionen. Na gut, sie könnten im Nachhinein zwar entstehen, aber da ist die Entscheidung ja schon gefallen.

Wenn du jetzt glaubst, diese Kombination kommt in der realen Welt nicht vor, dann lass dich durch das folgende Beispiel vom Gegenteil überzeugen:

Beim Jour Fixe zwischen Geschäftsleiter und Verkaufsleiter eines Fertigungsbetriebes wird über die Reklamationsquote gesprochen. Der Verkaufsleiter gibt einige Punkte aus Sicht des Vertriebs an, die auf jeden Fall näher betrachtet werden sollten (Qualität der Rohmaterialien, Produktionsfehler, unvollkommene Verpackung und Schäden durch den Transport). Gemeinsam wird festgelegt, dass der Geschäftsleiter sich auch die Sichtweisen der anderen Fachabteilungen einholen wird und es dann zur gemeinsamen Abstimmung kommt.

Mehrere Wochen vergehen und bei einem weiteren Jour Fixe fragt der Verkaufsleiter nach dem Stand der Dinge und ob ein gemeinsames Projekt daraus entstehen soll. Da erfährt er, dass der Leiter der Logistik bereits den Auftrag erhalten hat, die Transportschäden genauer zu betrachten und Gespräche mit den Transportunternehmen zu führen.

Der Verkaufsleiter gibt den Einwand, dass die Reklamationsquote ja nicht nur aus Schäden durch den Transport entsteht, sondern auch durch Fehler innerhalb des Unternehmens. Das hier der Prozess ganzheitlich betrachtet werden und vor allem die Produktion mit einbezogen werden muss. Doch der Geschäftsleiter winkt ab und sagte, dass er sich für die Vorgehensweise mit der Logistik entschieden hat und diese auch schon teilweise umgesetzt wird.

 

4. Wirf deine Entscheidungen immer wieder um!

Falls du besonders gerne Entscheidungen triffst und es schade findest, dass du pro Thema immer nur einmal eine Wahl hast, dann ist der folgende Tipp besonders gut für dich geeignet:

Wirf getroffene Entscheidungen einfach wieder um. Die Mitarbeiter werden deine Flexibilität schätzen. Du kannst beliebig oft deine Meinung ändern und grundlegende Diskussionen mehrmals führen. Wenn dir das zu anstrengend klingt, dann kannst du gerne auch würfeln. Bei jeder geraden Zahl ist die Entscheidung „ja“, bei ungeraden „nein“.

 

5. Übergib deinen Mitarbeitern keine Verantwortung!

Als Führungskraft oder auch als Alpha-Tier in einer Gruppe wird von dir erwartet, dass du alle Entscheidungen triffst. Das Abgeben von Verantwortung wird als Schwäche angesehen und wird dir vermutlich postwendend um die Ohren fliegen. Daher hüte dich vor kooperativen Entscheidungsfindungen. Du bist nicht umsonst der Klügste in der Runde. Dadurch kannst du deine Mitarbeiter als klassische Befehlsempfänger degradieren und sie auch dazu erziehen. Schon nach wenigen Wochen werden sie sich dem beugen und keine eigenständigen Ideen mehr einbringen. Das wiederum wird deine Auffassung unterstützen, dass du in diesem Laden ohnehin alles selber machen musst.

 

Mit diesen 5 einfachen Demotivationstipps wird es dir in Zukunft sicher leichtfallen, Entscheidungen als Demotivationsfaktor zu erkennen und entsprechend einzusetzen.

 

Viel Erfolg beim Ausprobieren!

 

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